RÜCKBLICK: WICHTIGE ÄNDERUNGEN IM ARBEITSRECHT 2024

Das Jahr 2024 bringt bedeutende arbeitsrechtliche Neuerungen mit sich, die sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer betreffen. Hier sind die wichtigsten Änderungen im Überblick:

1. Mindestlohn und Minijobs

Der gesetzliche Mindestlohn steigt auf 12,41 Euro pro Stunde. Parallel dazu wird die Verdienstgrenze für Minijobs auf 538 Euro monatlich angehoben. Diese Anpassung schafft mehr Gerechtigkeit, insbesondere für Geringverdiener.

2. Hinweisgeberschutzgesetz

Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten müssen interne Meldestellen für Hinweisgeber (Whistleblower) einrichten. Verstöße gegen diese Verpflichtung können mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro sanktioniert werden.

3. Steuerfreie Inflationsausgleichsprämie

Bis Ende 2024 haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren Mitarbeitenden eine steuerfreie Prämie von bis zu 3.000 Euro als Inflationsausgleich zu zahlen. Die Auszahlung kann gestaffelt erfolgen, ist jedoch freiwillig.

4. Elternzeit und Digitalisierung

Arbeitgeber sind ab sofort verpflichtet, den Beginn und das Ende der Elternzeit ihrer Angestellten digital an die Krankenkassen zu melden. Dies erhöht die Transparenz und erleichtert die Verwaltungsprozesse.

5. Elektronische Unfallmeldungen

 

 

Arbeitsunfälle müssen ab 2024 elektronisch gemeldet werden. Als Übergangslösung bleibt die Papierform noch bis 2027 zulässig.

Weitere Änderungen im Überblick:

  • Krankschreibung per Telefon: Arbeitnehmer können sich bei leichteren Erkrankungen weiterhin telefonisch krankschreiben lassen, jedoch maximal für fünf Tage und nur bei bekannten Ärzten.
  • Lieferkettensorgfaltspflichten: Das Gesetz gilt nun für Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten und fordert die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der Lieferkette.
  • Kinderkrankengeld: Eltern können weiterhin bis zu 15 Arbeitstage pro Jahr (30 Tage bei Alleinerziehenden) Kinderkrankengeld beziehen, sofern keine abweichenden Regelungen bestehen.

 

Diese Änderungen verdeutlichen den Kurs des Gesetzgebers, Prozesse zu digitalisieren, Rechte zu stärken und soziale Verantwortung zu fördern. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten sich rechtzeitig mit den neuen Regelungen vertraut machen, um gut vorbereitet zu sein.

Ein Beitrag von Johannes-Martin Demuth – klare Informationen, praxisnah und auf den Punkt.